Derzeit stellen die leitenden Ärzte des St. Franziskus-Hospitals Ahlen fest, dass sich einige Patienten zu viel Zeit bei der Behandlung ihrer Symptome lassen berichtet Herr Dr. med. Frank Klammer, Chefarzt der Klinik für Visceral- und Spezielle Visceralchirurgie.
"Wir erleben und behandeln seit knapp drei Wochen unter anderem eine außergewöhnlich hohe Anzahl an schwerwiegenden, fortgeschrittenen Infektionen des Blinddarms mit begleitenden Bauchfellentzündungen und Eiterbildungen im Bauchraum. Allen Betroffenen gemeinsam ist eine bereits mehrtägige Leidensgeschichte bis zur Vorstellung im Krankenhaus. Ursächlich für die späte Inanspruchnahme, so die Betroffenen, sei im Wesentlichen das Corona bedingte Isolationsverhalten bei bestehender Sorge um eine mögliche Ansteckung."
Diese Argumentation zieht sich wie ein roter Faden durch die Krankengeschichten von Patienten, die durch andere Fachdisziplinen im St. Franziskus-Hospital manchmal erst sehr spät behandelt werden können. "Wir befürchten zurzeit nicht nur die Ausbreitung der Covid19-Infektionsrate. Hier sind wir in sehr gutem Umfang vorbereitet", so Dr. Klammer weiter, "Wir sorgen uns zunehmend um die ansteigende Rate offensichtlicher "Kollateralschäden" in der Versorgung kranker Menschen zu Zeiten von Corona.
Wir unterstützen grundsätzlich in vollem Umfang die aktuellen Bestrebungen hinsichtlich der Eindämmung weiterer Infektionen und deren Ausbreitungsgeschwindigkeit. Dennoch möchten wir dringlichst darum bitten, körperliche Beschwerden ernst zu nehmen und uns in der Akutsituation so früh wie möglich zu kontaktieren."
Weiter wies der Ärztliche Direktor auf die vorhandenen telefonischen Sprechstunden des St. Franziskus-Hospitals hin, die allen im kontrollierten Umfang zur Verfügung stehen. In dieser haben PatientInnen die Möglichkeit eines beratenden Gesprächs und einer Terminvereinbarung bei beschwerdebezogenen weitergehenden Untersuchung zu nutzen.